Was können die Oberlieger gegen ein Hochwasser in Passau machen? Diese Frage haben sich 15 junge Menschen aus ganz Bayern gestellt, die zurzeit ihr Freiwilliges ökologisches Jahr ableisten. Sie selbst nennen sich Donaubotschafter und sind ein Teil des Projektes „DonauWellen“. So nennt sich ein Projekt von mehreren Umweltbildungseinrichtungen entlang der Donau zum Thema Hochwasserprävention.
In Windorf und Passau schauten sich die jungen Menschen die Folgen an, soweit diese noch erkennbar waren. Besonders stark beeindruckten sie die Wasserstandsmarken in Passau. In Windorf musste eine betroffene Häuserzeile abgerissen werden, damit eine Schutzwand gut umgesetzt werden kann. Wolfgang Leuzinger und Manfred Duschl vom Wasserwirtschaftsamt machten auf vorsorgende Maßnahmen zum Schutz aufmerksam: Die Versiegelung könne zum Beispiel durch den Einsatz von Bodengittersteinen abgemildert werden, jeder Hausbesitzer kann durch Regenwasserzisternen etwas vom Niederschlag zurückhalten, die Gemeinden müssten Überschwemmungsflächen entlang von Gräben, Bächen und Flüssen schaffen, Drainagen sollten nur dort gelegt werden, wo sie wirklich notwendig seien, Bäche und Flüsse sollten nicht weiter begradigt werden, was den Wasserabfluss beschleunigt, … All diese kleinen Maßnahmen hätten dann in der Menge eine große Wirkung auf den Hochwasserstand in Passau.
Im Donaukraftwerk Jochenstein informierte Josef Auberger über das Hochwassermanagement und räumte ein, dass nach derzeitigem Stand nur ein geringer Beitrag von den Kraftwerken geleistet werden kann. Nötig seien dazu präzisere Voraussagen sowie eine Räumung von verschlammten Stauräumen.
In einem Rollenspiel setzten sich die Jugendlichen als Vertreter von aus der Politik, Landwirtschaft, Industrie, Freizeit und Naturschutz sich mit dem Bau eines Hochwasserpolders auseinander. So mussten alle Seiten Kompromisse schließen, damit im Spiel ein Polder letztendlich beschlossen werden konnte. Im Nachgang arbeitet die Gruppe an einem kleinen Film, der der Verbreitung des Schutzgedankens bei den Oberliegern dienen soll.
Denn schließlich sind die jungen Menschen ja Donaubotschafter, die sich bei den Oberliegern vor Ort für Hochwasserschutzmaßnahmen stark machen wollen.