Windorf – eine Gemeinde an der Donau. Doch was dies bedeutet, schilderten viele der älteren Teilnehmer an der Veranstaltung des Hauses am Strom und des Wasserwirtschaftsamtes: mehrmals im Jahr war die Gemeinde überschwemmt. So kam schon 2008 eine Mauer, die Marktgemeinde gegen die Donau hin abschirmte. Gleichzeitig wurde die Uferpromenade schön gestaltet und die Mauer so eingebunden, dass der Hochwasserschutz nicht als Bollwerk daher kam, sonder als ästhetisch schön. Nach einhelliger Meinung der anwesenden Bürger war das Ufer nun deutlich schöner gestaltet als früher.
Ein Angriffspunkt für das Hochwasser bot aber nach wie vor der Perlbach, der bei Hochwasser durch die Donau zurückgestaut wird und der auch im letzten Jahr einige Häuser stark beschädigt hatte. Bürgermeister Langer schilderte, wie es der Marktgemeinde mit mobilen Hochwasserelementen gelang, die Donau aus dem Markt zu halten, aber der Perlbach immer weiter anstieg. Da der Rückstau im Perlbach auch bei kleineren Hochwassern häufig Schaden anrichtete, ist nun die Maßnahme bei Windorf eine der ersten, die umgesetzt wird. Dass die dringend nötigen Maßnahmen begonnen werden können, ist der Überzeugungsarbeit von Wolfgang Leuzinger vom Wasserwirtschaftsamt zu verdanken, so Bürgermeister Langer: Leuzinger konnte einige betroffene Anwohner überzeugen, Ihre Häuser zu verlassen und sich ein neues Zuhause aufzubauen. der würdigte diesen Verzicht, auch wenn die Anwohner es satt gehabt hätten, mehrmals im Jahr mit dem Wasser zu kämpfen. Nun kann der Bach verlegt werden und eine Mauer hochgezogen werden, die die Sichtbeziehung zu den Nachbarn noch ermöglicht und im Hochwasserfall durch mobile Elemente erhöht wird. Zwei Brücken über den Perlbach werden durch neue ersetzt, die einen größeren Durchfluss ermöglichen. Ein paar Gebäude werden umgesetzt und ein Damm schützt weitere Häuser vor den Fluten. Dabei entstünden auch ökologische Überflutungsflächen. Leuzinger erläuterte auch, dass der Staat kein Geld zur Verfügung stelle, um Keller zu schützen, es gehe nur um den Wohnraum. Daher müssten sich die Anwohner weiterhin darauf einstellen, Keller leer zu räumen. In der Diskussion kam auch heraus, dass der Hochwasserschutz auf ein 100-jähriges Hochwasser ausgerichtet sei und ein gewisser Freibord zugeschlagen werde. Auf die Frage von Ralf Braun vom Haus am Strom, was nun sei, wenn ein höheres Hochwasser käme, antwortete Wolfgang Leuzinger: Man müsse irgendwo die Grenze setzen, aber es sei nicht unwahrscheinlich, dass einmal höhere Fluten als die vom letzten Jahr kämen.
Trotzdem waren sich alle einig, dass die umgesetzten und geplanten Maßnahmen von großem Wert seien und Windorf damit gut für die Donaufluten gewappnet sei.