Donauwellen – Tiere Landschaften, Wasser, so lautet der Titel der Ausstellung mit Fotografien von Günter Moosrainer im Haus am Strom. Die aktuelle Ausstellung setzt sich mit Tieren und Landschaften auseinander, die jährlich eine Überschwemmung brauchen: mit der Aue der Donau und ihren Bewohnern. Moosrainer besticht dabei vor allem mit seinen Portraits von Vögeln.
Ob es nun der reinweiße Silberreiher mit ausgebreiteten Flügeln im grünen Altwasser ist oder der Eisvogel, der rüttlend in der Luft steht und nach Fischchen Ausschau hält – Moosrainer gelingt es, die Schönheit besonderer Augenblicke mit seiner Kamera zu festzuhalten. Dass das nicht immer einfach ist, erzählt er in vielen Anekdoten: einst bemerkte er ein Tüpfelsumpfhuhn in einem Röhricht. Mühsam streute er Mehlwürmer auf der Rute, die das Tier durch die Vegetation wieder nahm, baute ein Tarnzelt auf und verbrachte Tage, bis der Vogel das Lockmittel endlich bemerkte. Seither gelang es ihm, das Tier immer wieder zu ködern, bis eines Tages die ganze Familie Tümpelsumpfhuhn daher kam. Dabei brütet dieser Vogel sonst nur an sechs weiteren Stellen in Bayern. „Damit man solche Fotos machen kann, muss man die Tiere kennen“, so Moosrainer. Dies zeigt sich auch beim scheuen Brachvogel, den er durch sein Hobby nicht aus seinem letzten verbleibenden Lebensraum und Brutgebiet scheuchen möchte. Besonders beeindruckend ist auch das Bild von den Flussseeschwalben. „Ich wusste, dass die immer mal wieder an diesem Kiesweiher vorbeikommen, und da baute ich ein Tarnzelt auf.“ Wie viele Stunden er in diesem verbrachte, bis er die Vögel vor die Linse bekam, und wann er dann dieses Foto machen konnte, bei dem das Männchen mit einem Fisch um das Weibchen warb, das weiß er selber nicht mehr.
Stolz zeigt Moosrainer ein Wandregal mit Büchern voll seiner Bilder: seit Jahrzehnten ist er einer der renommiertesten Vogelfotografen im Deutschsprachigem Raum. Schon in seiner Kindheit in Dachau streifte er an der Ammer entlang und erkundete die Natur. Mit 22 Jahren begann er, die Natur mit dem Fotoapparat zu dokumentieren. Als gelernten Werkzeugmacher verschlug es ihn nach Niederbayern und er verliebte sich in die Donau. Als er nach 40 Jahren Berufsleben in Rente ging, begann für ihn eigentlich das Leben für sein Hobby. Nach einem Herzinfarkt sind die langen Stunden und Tage in den brütend heißen Tarnzelten und in geduckter Stellung aber begrenzt.
Seiner Passion tut das keinen Abbruch und so schlägt sein Herz weiterhin mit Begeisterung für seine Vögel, seine Donau und die Fotografie.